Franz Erhard Walther - 19. Kunstflâneur

Nein, das ist nicht die Kunstflâneurin über dem Nebelmeer, sondern auf einem der „Sieben Orte für Hamburg“ von Franz Erhard Walther (*1939). Das Kunstwerk besteht aus quadratischen Stahlplatten mit einem am menschlichen Körper orientierten Seitenmaß von 1,80 Meter, die bündig in den Boden eingelassen sind. Auf den sieben Platten steht jeweils ein Begriff (Ort, Richtung*, Koerper, Innen ­ Aussen, Bewegung, Raum und Zeit) in Großbuchstaben eingraviert, die auf einem fast kreisförmigen Rundgang in der Hamburger Innenstadt verteilt sind. Zum Kunstflânieren zu allen Orten wird eine Stunde benötigt und führt von der Kunsthalle über den Deichtorplatz, den Jungfernstieg bis nahe an die Lombardsbrücke.

„Sieben Orte für Hamburg“ ist die erste Arbeit des Künstlers für den öffentlichen Raum, die bereits 1970 konzipiert, allerdings erst 1989 realisiert wurde. Der emeritierte HFBK-Kunstprofessor gilt als einer der Gründer der partizipativen Kunst, bei der die Arbeit nicht als Skulptur betrachtet werden soll, sondern das Werk erst entsteht, wenn die Betrachter:innen damit agieren. Auf der Platte stehend an einem der ausgewählten besonderen Orte in Hamburg und den jeweiligen Begriff für sich persönlich reflektierend, wird das Kunstwerk vollendet.

Für den „radikalen und komplexen Charakter“ seiner Werke wurde Walther 2017 auf der Biennale de Venezia mit dem „Goldenen Löwen“ als bester Künstler ausgezeichnet.

*„Richtung“ an der Grünfläche Deichtorplatz ist aktuell wegen der Baustelle vom Johann-Kontor entfernt worden.

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Pfelder - 20. Kunstflâneur

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