Andrea Möller Andrea Möller

Im aktuellen Kunstflâneur gibt es Inspirationen zum Kunstflânieren zu Ausstellungseröffnungen, Künstlergesprächen, Führungen und weiteren interessanten Kunst-Terminen. Und abonnieren könnt Ihr den Kunstflâneur kostenlos auf dieser Website.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Cäsar Pinnau - 15. Kunstflâneur 2024

Aufgrund seiner eleganten grünen Glasfassade ist es eines meiner Lieblingsgebäude in der Stadt: das ehemalige Hamburg Süd Hochhaus des Hamburger Architekten Cäsar Pinnau (1906-1988) mit dem Globus-Springbrunnen des Hamburger Künstlers Kurt Kranz (1910-1997) an der Willy-Brandt-Straße.

Zwischen 1959 und 1964 wurde das Gebäude errichtetet (die Hamburger Sturmflut 1962 verzögerte den Bau) und besteht aus einem 15-geschossigen Hochhaus mit einem flachen Querbau. Pinnau wollte ursprünglich das Hochhaus 17-geschossig entwerfen, um den Gebäudekomplex nach dem Goldenen Schnitt zu gestalten. In den 1950er-Jahren war der Bau moderner Hochhäuser in der Hamburger Innenstadt jedoch ein kontroverses Thema, weshalb das Hochhaus kleiner gebaut werden musste. Die Architektur aus Beton, Stahl und Glas - eine sogenannte Glasvorhangfassade - mit ihrem einheitlichen Raster orientierte sich an der modernen amerikanischen Bauweise. Es war eines der ersten Hochhäuser in Hamburg und eines der ersten in Deutschland mit einer Glasvorhangfassade.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Kapwani Kiwanga - 14. Kunstflâneur 2024

Die Installation „Bedform“ der französisch-kanadischen Künstlerin Kapwani Kiwanga (*1978) wurde im Rahmen der Ausstellung „THE GATE“ (ein Projekt von IMAGINE THE CITY, kuratiert von Ellen Blumenstein) auf dem Dar-es-Salaam-Platz in der HafenCity- benannt nach Hamburgs tansanischer Partnerstadt - gezeigt.

Auf dem acht Meter breiten und zwei Meter hohen Messingrelief sind geometrische Muster abgebildet, die abstrahierte Takelagen von Handelsschiffen der ehemaligen Reederei Deutsche Ost-Afrika-Linie darstellen, die von 1890 bis 1945 zwischen Hamburg und Dar es Salaam, der einstigen Hauptstadt Deutsch-Ostafrikas, verkehrten. Messing ist ein in der Schifffahrt häufig verwendetes Material, unter anderem für Schiffsschrauben. Der Titel „Bedform“ bezeichnet im Englischen versteinerte Sedimente im Flussbett und so bezieht sich das Kunstwerk auf die koloniale Handelsgeschichte der Stadt.

Dank an © Laura Léglise für das tolle Foto.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Bogomir Ecker - 13. Kunstflâneur 2024

Die Arbeit „Vedere - alles was sich bündeln lässt“ von Bogomir Ecker (*1950) war im Rahmen des Kunst im öffentlichen Raum-Projektes „Aussendienst“ (ein Projekt vom Hamburger Kunstverein und der Kulturbehörde) 2000/2001 temporär auf dem Parkplatz Burchardstraße vor dem Sprinkenhof installiert und interagierte mit realen Überwachungskameras des Hamburger Verfassungsschutzes. Dieser kontrollierte die Einfahrt zu seinen eigenen Diensträumen - quasi der sich selbst überwachende Überwacher. Dieses kuriose Phänomen nahm Ecker zum Ausgangspunkt seiner Arbeit und installierte wiederum fünf Masten mit roten Kamera-Attrappen auf dem Platz. Dabei zielte ein Kameraobjektiv nach unten auf ein glänzendes Gebilde aus Messing, das in Form einer überdimensionierten Trompete am Mast befestigt war und dort Gegenstand intensiver Beobachtung wurde. Die weiteren vier Kamera-Attrappen wurden so angeordnet, dass sie wiederum den Mast mit der Trompete fokussierten.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Kunst-Imbiss - 12. Kunstflâneur 2024

Hamburg hat einen ganz besonderen Service: eine ambulante Kunstversorgung. Den Kunstmangel vor Ort zu beheben, schafft seit fast 20 Jahren der Kunst-Imbiss, ein mobiles Projekt der beiden Hamburger Künstler:innen Katharina Kohl und DG. Reiß.

Der hanseatisch blau-weiße Kunst-Imbiss mit der roten Beschriftung sieht zwar wie ein „normaler“ Imbisswagen aus, doch werden weder Currywurst noch Pommes rot-weiß verkauft, sondern Arbeiten von über 90 Künstler:innen - direkt auf die Hand. „Es gibt nur geistige Nahrung“, wie Kohl und Reiß sagen. Aber noch viel wichtiger als die Kunst zu verkaufen, ist den beiden, Kunst zu vermitteln. Zudem gemeinsame Kunsterlebnisse auf der Straße und der Dialog mit den Flâneur:innen. „Denn geschätzt liegt die Zahl derjenigen, die sich für Kunst interessieren, bei nur 1% der Bevölkerung. Gemessen daran braucht es viel mehr – auch ambulante – Kunstversorgung für diejenigen, die noch hungrig sind“, diagnostizieren die beiden Künstler:innen.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Timm Ulrichs - 11. Kunstflâneur 2024

In der Nähe des Literaturhauses Hamburg an der östlichen Außenalster am Schwanenwik steht seit 1996 das „Denkmal für den "Unbehausten Dichter" Wolfgang Borchert“. Berühmt geworden ist der in Hamburg geborene Schriftsteller Borchert (1921-1947) mit seinem bedeutenden Kriegsheimkehrer-Hörspiel und Drama "Draußen vor der Tür", das er 1946 in nur acht Tagen geschrieben hat.

Auf Initiative des Vereins „Wolfgang Borchert Denkmal e. V.“ und nach vierzehnjähriger Sammelarbeit durch private Spenden wurde das Kunstwerk ermöglicht. Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann der Künstler und damalige Kunstprofessor für Bildhauerei an der Akademie Münster Timm Ulrichs (*1940). Die Einweihung fand anlässlich des 75. Geburtstags von Wolfgang Borchert statt.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Peter Friedl - 10. Kunstflâneur 2024

Die Arbeit »Ohne Titel (Berlin)« im Hamburger Institut für Sozialforschung ist eine Installation des österreichischen Künstlers Peter Friedl, der 1960 geboren wurde und nach eigenen Angaben „in situ“ wohnt. Der 105 x 105 cm große Leuchtkasten irritiert, da die darauf abgebildete Ziffer 8 als Zahl typografisch falsch scheint. Der kleinere Kreis der Zahl müsste oben und nicht unten stehen. Oder hängt das Kunstwerk falsch herum und sollte es eigentlich 68 heißen? Beide Zahlen stehen für bedeutende gesellschaftliche Proteste und wichtige Jahreszahlen in Deutschland. Ein gleiches Werk in Orange wurde von der Regierung für die Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland angekauft.

Peter Friedl vertrat 1999 Österreich auf der Kunstbiennale in Venedig und war dreimaliger documenta-Teilnehmer.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Zaha Hadid - 9. Kunstflâneur 2024

Die Flânierpromenade am Hafen zwischen St. Pauli Landungsbrücken und Speicherstadt wurde von der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid (1950-2016) entworfen. Mit ihrem Londoner Büro gewann sie 2006 den öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb für eine neue, gut ein Kilometer lange Promenade. Diese sollte zudem rund 2,50 Meter höher als die vorherige sein, da sie auch ein moderner Hochwasserschutzwall ist, um Hamburg vor Sturmfluten zu schützen.

Der geschwungene Entwurf erinnert mit seinen Treppen formal an die wellenförmigen Ausspülungen im Sand und wirkt wie ein modernes Amphitheater an der Elbe. Dabei bietet es unterschiedliche Aufenthalts- und Kommunikationsorte - auch durch die neuen Pavillons und das dreigeschossige Restaurant.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Felix Droese - 8. Kunstflâneur 2024

In Finkenwerder befindet sich auf dem dortigen Neuen Friedhof seit 1985 das Kunstwerk „Boot“ von Felix Droese (*1950). Dorthin zu Kunstflânieren lohnt sich aktuell doppelt, denn bereits jetzt blühen die Obstbäume südlich der Elbe wunderschön.
Anfang der 1980er Jahre beschloss der Ortsausschuss Finkenwerder einen neuen Urnenhain für anonyme Beisetzungen auf dessen Neuen Friedhof einzurichten. Um dafür einen Ort des Gedenkens und zum Niederlegen von Blumen zu schaffen, wurde in Zusammenarbeit mit der Kulturbehörde ein Kunstwettbewerb für ein Grabmal ausgeschrieben. Diesen gewann der Künstler Felix Droese. Er wollte einen nichtkonfessionellen Gedenkort schaffen und wählte für den Friedhof des ehemaligen Fischerdorfes ein Rettungsboot, das mit dem Kiel nach oben liegen sollte.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Clegg & Guttmann - 7. Kunstflâneur 2024

Das Projekt „Die offene Bibliothek“ von Clegg & Guttmann war Teil der Gruppenausstellung „Backstage“ des Kunstvereins in Hamburg, womit der neue Standort am Klosterwall eröffnet wurde.
An drei Plätzen in Hamburg (Volksdorf, Kirchdorf-Süd und Barmbek) wurden Verteilerkästen, die den Hamburger Elektrizitätswerken (HEW) gehörten, zu Bücherschränken umfunktioniert. Das technische Innenleben wurde entfernt und Regale sowie Glastüren eingebaut.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Uwe Ochsler - 6. Kunstflâneur 2024

Wart Ihr schon mal in der St. Pauli Kirche? Der ungewöhnliche Innenraum des klassizistischen Sakralbaus erinnert an einen griechischen Tempel und der Backsteinbau von 1820 ist umgeben von einem wunderschönen Kirchgarten. Zudem war die Kirche namensgebend für den Stadtteil (bis 1833 hieß er Hamburger Berg).
Vor ein paar Tagen fiel mir beim Kunstflânieren der fast unscheinbare Schriftzug „Himmelsrichtung“ an der Fassade der Kirche auf. War dieser seit der Gründung schon an der Kirchwand oder ist das zeitgenössische Kunst?

Das Werk ist im Rahmen der Gruppenausstellung „Überkreuz“ 1995 entstanden - eine Idee von fünf Künstler:innen, sich mit den künstlerischen Möglichkeiten des Kontextes Kirche auseinanderzusetzen. Stefanie Ahlborn, Katrin Regelski, Andreas Schaegel, Thomas Werner und Uwe Ochsler schufen fünf kontextbezogene Installationen, die auch jeweils Thema eines Gottesdienstes wurden.

Die Arbeit „Himmelsrichtung“ von Uwe Ochsler (*1957) besteht aus erhabenen goldfarbenen Lettern, die jeweils 30 Zentimeter groß sind. An allen vier Außenmauern der Kirche befindet sich ein identischer Schriftzug. Der dezente Eingriff in die Architektur ist ein poetisches Angebot über Bezugspunkte und Orientierung nachzudenken. Denn der Begriff „Himmelsrichtung“ verweist nicht nur auf die irdischen Grundrichtungen Norden, Osten, Süden, Westen, die Bezugspunkte schaffen, sondern das Gotteshaus hat mit „Himmelsrichtung“ noch eine zusätzliche Komponente.

Der Konzeptkünstler Ochsler lebt in Bendestorf - südlich von Hamburg - und stellte nicht nur in Hamburg, sondern auch im In- und Ausland (Schweden, Italien, Chile und Korea) aus.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Richard Serra - 5. Kunstflâneur 2024

Der US-amerikanische Künstler Richard Serra (1938-2024) ist bekannt für seine monumentalen Stahlskulpturen und gehört zu den bedeutendsten lebenden Bildhauern. Seine Skulptur „T.W.U.“ („Trade Worker Union“) von 1980 wurde ursprünglich für den West-Broadway von New York konzipiert. Die drei fast identisch großen Platten aus Cortenstahl sind nahezu 11 Meter hoch und 3,66 Meter breit und 7 Zentimeter dick. Mitte der 1960er Jahre fing Serra an, mit Industriematerialien zu arbeiten und verwandelte die vermeintlich rohen Materialien in ästhetische Formen. Der besondere Cortenstahl verändert sich durch Wettereinflüsse und bildet eine raue Oberfläche sowie eine unregelmäßige rot-braune Rostfärbung. Sämtliche vertikale Skulpturen von Serra, die aus mehreren tonnenschweren Stahlplatten bestehen, stützen und stabilisieren sich allein durch ihr eigenes Gewicht.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Hanne Darboven - 4. Kunstflâneur 2024

Die Installation „Wende 80“ von Hanne Darboven (1941-2009) wurde als Kunst-am-Bau für den Neubau des Campus 1980 erworben und ein paar Jahre später im Foyer des Gebäudes M von der Künstlerin installierte. Das Werk ist ihre erste musikalische Partitur und besteht aus 416 einheitlich großen, schwarzen Din A4-Rahmen mit Bildern, Texten und Noten. Ebenfalls ausgestellt sind eine Publikation mit sämtlichen Abbildungen sowie die Schallplatten des Musikstücks, das über Kopfhörer hörbar ist.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

BAID - 3. Kunstflâneur 2024

Dieses Gebäude hat eine verrückte Geschichte. In der Warburgstraße wurden 1878 und 1889 die beiden Altbauten von den Architekten Hugo Stammann und Gustav Zinnow erbaut. Sie zählen zu den Mit-Erbauern des Hamburger Rathauses (die Säle der Hamburgischen Bürgerschaft) und prägten mit ihren zahlreichen Bauten das Hamburger Stadtbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

Das aktuelle neun Etagen hohe Wohngebäude wurde von BAID Architektur entworfen und 2020 fertiggestellt. Mir ist diese weiße Baukultur durch die ungewöhnliche Symbiose von Alt und Neu aufgefallen. Die verzierte Fassade wird durch einen spannenden puristischen Neubau ergänzt, der harmonisch dazu passt - und dennoch eine eigenständige elegante Form besitzt. Zudem wirken die modernen geschwungenen Balkone mit den runden Glasscheiben maritim und passen gut zur Alster.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Suse Bauer - 2. Kunstflâneur 2024

Die denkmalgeschützten Stadthöfe in der Hamburger Innenstadt laden explizit zum Flânieren ein, deshalb wurde ich ja geradezu gezwungen, dorthin zu gehen. Vor Ort entdeckte ich einige Kunst-am-Bau-Werke von jungen Hamburger Künstler:innen und war zuerst verwundert und dann fasziniert von der Arbeit „Blister“ (2018) von Suse Bauer. Das Kunstwerk der 1979 in Erfurt geborenen Künstlerin in einer der Passagen fiel mir nicht sofort auf. Jedoch das Funkeln einzelner Fliesen machte mich neugierig und die ungewöhnliche Form irritierte mich. Pralinenschachtelpackungen an einer Fassade?

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Ulrich Rückriem - 1. Kunstflâneur 2024

In Hamburg gibt es drei Arbeiten von Ulrich Rückriem im öffentlichen Raum: „Großes Normandiestück“ (1983) auf dem Harburger Rathausplatz, der „Tempel“ (1984) beim Mahnmal St. Nikolai in der City sowie das „Monument für die Deportierten an der Moorweidenstraße“ (1983) nahe des Dammtorbahnhofs.

Ulrich Rückriem (*1938) gehört zu den renommiertesten Bildhauern und nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil - darunter bei der Biennale in Venedig und viermal bei der documenta. 1982 wurde der damalige Professor an der HFBK Hamburg von der Kulturbehörde beauftragt einen Gedenkstein für den Ort zu entwerfen, von dem aus in Hamburg zwischen 1941 und 1943 über 6.000 jüdische Hamburger:innen in Vernichtungslager deportiert wurden. Das ehemalige Logenhaus an der Moorweidenstraße war dafür die zentrale Sammelstelle in Hamburg.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Jo Filke - 22. Kunstflâneur

Als ich letzte Woche mit der S-Bahn nach Wilhelmsburg fuhr, um die markante St. Maximilian Kolbe-Kirche zu fotografieren, lag die gesamte Elbinsel im Nebelmeer. Ganz im Sinne des aktuellen Themas der Kunststadt Hamburg.
Diese denkmalgeschützte Baukultur aus puristischem Sichtbeton wurde 1974 nach einem Entwurf des Architekten Jo Filke (1921-2001) gebaut und nach dem heiliggesprochenen polnischen Pfarrer Maximilian Kolbe benannt. Mich fasziniert dieser außergewöhnliche Sakralbau wegen seines spiralförmigen Turms, der sich aus dem Baukörper herausformt und das gesamte Gebäude wie eine Skulptur erscheinen lässt.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Gerhard Merz - 21. Kunstflâneur

Viele meiner Kunst-im-öffentlichen-Raum Empfehlungen kenne ich schon seit Jahren. Seitdem ich den Kunstflâneur herausgebe, bekomme ich auch Hinweise auf mir unbekannte Werke, wie die Arbeit von Gerhard Merz (*1947) im HypoVereinsbank-Gebäude. Obwohl ich schon häufiger durch diese Passage flâniert bin, war mir nicht bewusst, dass sich über mir ein Werk des renommierten Künstlers befindet.

Als Kunst-am-Bau des Neubaus der Bank ist die Rauminstallation „o.T. (Lichtdecke)“ 1993 entstanden. Die vier 220 x 220 cm großen Quadrate aus reinem Kadmiumrot sind umrandet von je 96 Tageslicht-Leuchtstoffröhren hinter opalfarbenem Überfangglas in den Maßeinheiten des Gebäudes. Durch die zahlreichen Reflexionen verbindet sich das Werk von der Passagendecke zudem mit den benachbarten Läden.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Pfelder - 20. Kunstflâneur

Bereits seit 20 Jahren ist in Hamburg eine Wallfahrt mit dem Auto erlebbar. Diese Pilgerfahrt führt entweder zu den Deichtorhallen oder der Hamburger Kunsthalle und leitet durch den Wallringtunnel. Über beiden Tunneleinfahrten weisen identische Schriftzüge aus orangefarbenem Kunststoff mit 70 Zentimeter großen Lettern den Weg. „WALLFAHRT“ ist eine Installation des Künstlers Pfelder (*1965), die für diesen Ort anlässlich des Hamburger Architektursommers 2003 konzipiert wurde. Im Rahmen des Projektes „tempolimit“ wurden mit Mitteln der Kunst Haltepunkte für Sehen und Wahrnehmen im Stadtraum erzeugt. Der in Hamburg geborene Künstler Pfelder ist für seine besonderen künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum bekannt und wurde für dieses Projekt ausgewählt.

Weiterlesen
Andrea Möller Andrea Möller

Franz Erhard Walther - 19. Kunstflâneur

Nein, das ist nicht die Kunstflâneurin über dem Nebelmeer, sondern auf einem der „Sieben Orte für Hamburg“ von Franz Erhard Walther (*1939). Das Kunstwerk besteht aus quadratischen Stahlplatten mit einem am menschlichen Körper orientierten Seitenmaß von 1,80 Meter, die bündig in den Boden eingelassen sind. Auf den sieben Platten steht jeweils ein Begriff (Ort, Richtung*, Koerper, Innen ­ Aussen, Bewegung, Raum und Zeit) in Großbuchstaben eingraviert, die auf einem fast kreisförmigen Rundgang in der Hamburger Innenstadt verteilt sind. Zum Kunstflânieren zu allen Orten wird eine Stunde benötigt und führt von der Kunsthalle über den Deichtorplatz, den Jungfernstieg bis nahe an die Lombardsbrücke.

Weiterlesen