Fiona Tan - 18. Kunstflâneur 2024

Fiona Tan - Car wreck Cinema, Hamburg (2000), courtesy the artist and Frith Street Gallery, London, photo: P. Hirth

Schon mehrfach habe ich über Kunstwerke im öffentlichen Raum berichtet, die im Rahmen der Ausstellung „Aussendienst“ - ein Projekt des Hamburger Kunstvereins und der Kulturbehörde - realisiert wurden. Einige dieser Werke, wie die „Pflanzeninseln“ von Tita Giese oder die „Meteoritenwerkstatt“ von Thomas Stricker, sind seit dem Jahr 2000 dauerhaft zu besichtigen. Andere waren temporäre Installationen, wie das Kunstprojekt „Car Wreck Cinema“ der bildenden Künstlerin und Filmemacherin Fiona Tan.

In ihrem Open-Air-Kino wurden einen Monat lang besondere Kultfilme auf zwei gegenüberliegenden Leinwänden in der Stockmeyerstraße gezeigt. Das Gelände, damals umringt von Wasser, Kais und Gleisen, wirkte wie ein verlassenes Niemandsland - die heutige HafenCity war zu jener Zeit lediglich eine Vision. Die Besucher:innen nahmen in Schrottautos Platz und erlebten die Filme simultan entweder durch die Front- oder die Heckscheibe der Autos. Für mich war dieses Kunsterlebnis unvergesslich: in einem muffigen Schrottautokino die beiden Filme „Stalker“ und „Brazil“ gleichzeitig in dieser surrealen Atmosphäre zu erleben.

Fiona Tan, die vor allem für ihre kunstvoll gestalteten Video- und Filminstallationen bekannt ist, beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Themen wie Erinnerung, Identität und der Rolle visueller Bilder. Die 1966 in Pekan­baru, Indonesien, geborene Künstlerin lebt seit vielen Jahren in Am­s­ter­dam. 2009 vertrat sie die Niederlande mit ihren Arbeiten im Länderpavillon auf der Biennale di Venezia.

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