Vera Drebusch - 1. Kunstflâneur 2025

Foto © Vera Drebusch

Besonders sehenswert ist aktuell eine Kunstaktion im öffentlichen Raum in Hamburg-Hamm: „Wer war Marianne Rosenbaum?” von Vera Drebusch (Künstlerin) und Stephanie Kanne (Leiterin Stadtteilarchiv Hamm). Seit September 2024 sind an verschiedenen Orten großformatige Porträts von sieben Frauen des Stadtteils auf Plakat- und Ausstellungsflächen sowie Hauswänden zu entdecken. Dazu zählen die Sozialreformerin Amalie Sieveking, Marianne Rosenbaum, die als Opfer des NS-Regimes auch einen Stolperstein vor ihrem ehemaligen Wohnhaus hat, die 103-Jährige Paula Krupp sowie die aus Afghanistan geflüchtete Nadia Pardis. Gemeinsam repräsentieren stellvertretend drei zentrale Persönlichkeiten des Quartiers und vier relevante Frauen der Stadtteilgeschichte ein weibliches Abbild des Stadtteils Hamm - einem Viertel, in dem die meisten Straßennamen männliche Persönlichkeiten wie Franz Ferdinand Eiffe oder Caspar Voght ehren.

Das analog-digitale Fotoprojekt wird durch Audiobeiträge ergänzt: mit Interviews, Geschichten und Erzählungen der abgebildeten Frauen. Diese Beiträge können vor Ort per QR-Codes oder auf der Website des Kulturladen und Stadtteilarchiv Hamm abgerufen werden.

Die Künstlerin Vera Drebusch (*1986) ist bekannt für ihre Arbeiten, die globale Systeme und historische Entwicklungen auf menschliche Dimensionen herunterbrechen. Dabei arbeitet sie mit den Medien Installation und Fotografie. Drebusch lebt in Köln und Hamburg, wo sie 2023 ein weiteres sehenswertes Kunstwerk im öffentlichen Raum geschaffen hat: Die Umwandlung des Kriegerdenkmals an der Reiherstiegkirche in Wilhelmsburg.

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