Horst Niessen und Rolf Störmer - 18. Kunstflâneur

Sechs Millionen Liter Wasser wurden in den letzten Wochen in die Schwimmbecken der renovierten Alsterschwimmhalle in Hamburg-Hohenfelde geflutet. Am 27. November wird diese besondere Baukultur an der Sechslingspforte vom Bäderland Hamburg wiedereröffnet. Ganze drei Jahre dauerte der Umbau und die Erweiterung durch gmp Architekten.

Bereits seit meiner Kindheit fasziniert mich das denkmalgeschützte Gebäude wegen seines eleganten Betondaches, das eine Spannweite von bis zu 96 Meter bei einer Dicke von nur acht Zentimetern hat. Die beiden Stahlbetonschalen in der Form eines hyperbolischen Paraboloid werden von nur drei Stützen getragen und ragen weit über die Fassade hinaus. Diese beeindruckende Dachkonstruktion gehört zu den weltgrößten Schalenbauten seiner Art.

Die Architekten Horst Niessen und Rolf Störmer gewannen 1961 den Wettbewerb für eine moderne Schwimmhalle für internationale Wettkämpfe in Hamburg. Zur Überarbeitung des Entwurfs zogen sie den Schalenbau-Experten Walter Neuhäusser hinzu. Sieben Jahre lagen zwischen Wettbewerb und Grundsteinlegung, bis der Baubeginn stattfinden konnte. Diese Zeit wurde für die Planungen, die Finanzierung und die Statik-Wunderleistung des 4.500 Quadratmeter großen Daches benötigt. Ganz im vorherrschenden Architekturstil „Brutalismus“ wurde die Alsterschwimmhalle mit viel Stahlbeton und Glas gebaut und vor 50 Jahren am 20. Januar 1973 eingeweiht.

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