Max Bill - 7. Kunstflâneur 2023
Vor über 70 Jahren war Osterflânieren rund um die Alster im sehr kriegsgeschädigten Hamburg nicht möglich. Viele öffentliche Grünflächen in der Stadt, darunter der Alsterpark oder Planten un Blomen, wurden erst 1953 mit der Internationalen Gartenbauausstellung geschaffen.
Im Rahmen dieser IGA wurde zudem die Ausstellung „Plastik im Freien“ veranstaltet, bei der moderne Kunst das erste Mal nach dem 2. Weltkrieg im Stadtbild Hamburgs (und Deutschlands) gezeigt wurde. Rund 50 Skulpturen von internationalen Künstlern wie Auguste Rodin, Aristide Maillol, Alexander Calder, Henry Moore oder Ernst Barlach, also auch Werke von in der NS-Zeit verfemten Bildhauern, waren öffentlich im neu angelegten Alsterpark zu sehen. Dabei war der Anspruch, Kunst gewissermaßen einer demokratischen Öffentlichkeit frei und ohne Schwelle zugänglich zu machen.
Eine der Plastiken, die zur Ausstellungseröffnung im April 1953 präsentiert wurde, ist „Rhythmus im Raum“ von 1947-1948 des Schweizer Künstlers, Architekten und Designer Max Bill (1908-1994). Die heute in der Nähe der Kennedybrücke stehende 2,25 Meter große Granitskulptur gehört zu einer Reihe von Werken, bei denen Max Bill sich mit seiner Faszination für das „Möbiusband“ befasste, bei dem man nicht zwischen innen und außen unterscheiden kann. Darüber hinaus ist Max Bill auch für den Designklassiker „Ulmer Hocker“ sowie seine puristische Junghans-Uhr bekannt.