Frank Stella - 10. Kunstflâneur 2023

Über 60 Liter Modelliermasse und farbloses Gel sowie 120 Liter Acrylfarbe verwendete der US-amerikanische Künstler Frank Stella (1936-2024) für seine Arbeit „Lilar“. Benannt nach dem geheimnisvollen Rosengarten aus Jean Pauls Roman „Titan“ befindet es sich im Gebäude des Bezirksamtes Mitte, in dem früher der Axel-Springer-Verlag residierte. Dieser beauftragte den Künstler 1997, den Eingangsbereich des neuen Erweiterungsbaus zu gestalten. Dabei ist ein vierteiliges Werk entstanden, mit jeweils 5 x 7 Meter großen Gemälden, die die beiden gegenüberliegenden Eingänge im Foyer einrahmen.

Frank Stella gehört zu den bekanntesten US-amerikanischen Künstlern der Gegenwart. Berühmt geworden ist er in den 1950er-Jahren mit seinen „Black Paintings“ und in den 1970ern mit seinen geometrischen Farbfeld-Bildern. Stellas Interesse an Malerei und besonders deren Gestaltungselementen veranlassten ihn zudem, mit neuen Bildformaten zu experimentieren und diese ins Dreidimensionale zu erweitern. Seine zumeist großformatigen Werke wirken dadurch wie Reliefs.
Als Basis für seine monumentalen Werke schafft Stella vielfältige Collagen, die später auf die Leinwand projiziert und dann Motiv für Motiv sorgfältig aufgetragen oder gemalt werden. Dabei werden Schichten übereinander gelagert, wieder abgekratzt, bemalt und in vielen Monaten zusammen mit seinen Assistent:innen erschaffen.

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