Andrea Möller Andrea Möller

Im aktuellen Kunstflâneur gibt es Inspirationen zum Kunstflânieren zu Ausstellungseröffnungen, Künstlergesprächen, Führungen und weiteren interessanten Kunst-Terminen. Und abonnieren könnt Ihr den Kunstflâneur kostenlos auf dieser Website.

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Suse Bauer - 2. Kunstflâneur 2024

Die denkmalgeschützten Stadthöfe in der Hamburger Innenstadt laden explizit zum Flânieren ein, deshalb wurde ich ja geradezu gezwungen, dorthin zu gehen. Vor Ort entdeckte ich einige Kunst-am-Bau-Werke von jungen Hamburger Künstler:innen und war zuerst verwundert und dann fasziniert von der Arbeit „Blister“ (2018) von Suse Bauer. Das Kunstwerk der 1979 in Erfurt geborenen Künstlerin in einer der Passagen fiel mir nicht sofort auf. Jedoch das Funkeln einzelner Fliesen machte mich neugierig und die ungewöhnliche Form irritierte mich. Pralinenschachtelpackungen an einer Fassade?

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Jo Filke - 22. Kunstflâneur

Als ich letzte Woche mit der S-Bahn nach Wilhelmsburg fuhr, um die markante St. Maximilian Kolbe-Kirche zu fotografieren, lag die gesamte Elbinsel im Nebelmeer. Ganz im Sinne des aktuellen Themas der Kunststadt Hamburg.
Diese denkmalgeschützte Baukultur aus puristischem Sichtbeton wurde 1974 nach einem Entwurf des Architekten Jo Filke (1921-2001) gebaut und nach dem heiliggesprochenen polnischen Pfarrer Maximilian Kolbe benannt. Mich fasziniert dieser außergewöhnliche Sakralbau wegen seines spiralförmigen Turms, der sich aus dem Baukörper herausformt und das gesamte Gebäude wie eine Skulptur erscheinen lässt.

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Gerhard Merz - 21. Kunstflâneur

Viele meiner Kunst-im-öffentlichen-Raum Empfehlungen kenne ich schon seit Jahren. Seitdem ich den Kunstflâneur herausgebe, bekomme ich auch Hinweise auf mir unbekannte Werke, wie die Arbeit von Gerhard Merz (*1947) im HypoVereinsbank-Gebäude. Obwohl ich schon häufiger durch diese Passage flâniert bin, war mir nicht bewusst, dass sich über mir ein Werk des renommierten Künstlers befindet.

Als Kunst-am-Bau des Neubaus der Bank ist die Rauminstallation „o.T. (Lichtdecke)“ 1993 entstanden. Die vier 220 x 220 cm großen Quadrate aus reinem Kadmiumrot sind umrandet von je 96 Tageslicht-Leuchtstoffröhren hinter opalfarbenem Überfangglas in den Maßeinheiten des Gebäudes. Durch die zahlreichen Reflexionen verbindet sich das Werk von der Passagendecke zudem mit den benachbarten Läden.

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Markus Lohmann - 3. Kunstflâneur 2023

Auf St. Pauli in der Lincolnstraße 44 stand bis 2004 das Geburtshaus von Carl Hagenbeck, dem Gründer des „Tierpark Hagenbeck“. Es gehörte zu einem historischen Gebäudeensemble von 1820, das nach längeren Protesten abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Anlässlich des 100-jährigen Geburtstages des Tierparks 2007 lobte das Hamburger Wohnungsunternehmen SAGA ein Kunst-am-Bau Wettbewerb aus, um trotz Abriss an das Geburtshaus zu erinnern. Diesen gewann der in Hamburg lebende Künstler Markus Lohmann.

Seine mehrteilige Installation trägt den bezeichnenden Titel SEAL ESTATE. Das Wandbild im Stil eines Tattoos zeigt ein Sammelsurium an auffälligen Dingen wie zwei offene Käfige, Zebras mit Flügeln, Seehunde oder einen weintrinkenden Affen. Der überdimensionale Siegelring rund um die Gebäudesäule trägt ein Porträt von Carl Hagenbeck, der aus Gold, Bronze und Elfenbein (es stammt von einem abgestoßenen Elefantenzahn aus dem Zoo) gefertigt wurde. Der Künstler schuf damit ein Denkmal auch mit ironischen Statements durch die auffällig hochwertigen Materialien sowie einem Wandtattoo in Form eines „Arschgeweihs“.

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