21. Kunstflâneur - Eun Nim Ro

Während meines Studiums der Angewandten Kulturwissenschaften lernte ich die aus Südkorea stammende und in Hamburg lebende Künstlerin Eun Nim Ro im Rahmen meines prägenden Praktikums in der Galerie Renate Kammer kennen. Mit breitem Pinsel aufgetragene fröhliche und spielerisch interpretierte Fabelwesen kennzeichnen die Arbeiten von Eun Nim Ro und besitzen einen fast kindlichen Humor. Dabei präsentierte die Künstlerin ihre fantasievollen Fische, Vögel und Menschenwesen vor farblosem Hintergrund als lichte und heitere Symbole, die an den stetigen Kreislauf der Natur erinnern.

Vor einigen Wochen starb Eun Nim Ro im Alter von 75 Jahren - ihre Trauerfeier fand in der St. Johanniskirche in Altona statt, für die sie die zahlreichen Fenster mit ihren abstrakten Malereien vor Jahren geschaffen hat.

Die Kirche St. Johannis wurde 1868-73 unter der Leitung des damals erst 28-jährigen Berliner Kirchenbaumeister Johannes Otzen (1839-1911) als neugotische Backsteinbasilika erbaut. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Fenster zerstört, und seit 1997 kontrastieren die lebensfrohen, im modernen Stil gehaltenen Fenster der Künstlerin und Professorin die historische Architektur.

Besonders an dieser Kirche ist zudem ihre vielseitige Nutzung: als Kirchengebäude und Kulturkirche. Dort werden neben Gottesdiensten und Aufführungen des Weihnachtsoratoriums von J. S. Bach auch Konzerte von „Tokio Hotel“, Stummfilm-Kinoabende oder das wunderbare „Osterlachen mit Olli Dittrich“ veranstaltet (ich hoffe sehr, dass es 2023 wieder stattfindet).

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Ian Hamilton Finlay - 1. Kunstflâneur 2023

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20. Kunstflâneur - Mariella Mosler