20. Kunstflâneur - Mariella Mosler
Wart Ihr schon einmal in Allermöhe? Der von Fleeten durchzogene Hamburger Stadtteil mit seinem wunderbaren Badesee? Dort am Ufer des Allermöher Sees befindet sich seit 2011 die mehrteilige Skulptur „Botschaft an die Zukunft“ von Mariella Mosler.
Für dieses Objekt wurden Anwohner des Stadtteils gebeten, ein Wort, einen persönlichen Satz oder ein Sprichwort in ihrer jeweiligen Muttersprache aufzuschreiben – als Botschaft für die Menschen in der Zukunft. Eine Auswahl dieser Sätze wurde in fünf Findlinge eingraviert, um Jahrhunderte und sogar Jahrtausende später ein vielschichtiges Bild unserer Gegenwart aufzuzeigen.
Neben deutschen Sprichwörtern finden sich polnische, türkische, russische oder afghanische Weisheiten darunter „Zwei Tode kann man nicht sterben“, „Rüzgar eken fırtına biçer“ (türkisch: „Wer Wind säht, wird Sturm ernten“), „Сердцу не прикажешь“ (russisch: „Dem Herzen kannst du nicht befehlen“), POZORY MYLA (polnisch: „Der Schein trügt“) oder aber das berühmte Bibelzitat „Alles hat seine Zeit“.
Die Künstlerin Mariella Mosler gewann eine Ausschreibung des Vereins „Kokus“, ein Zusammenschluss der Neuallermöher Bauherren, die in dem Stadtteil Wohnungen errichtet haben. Neben Wohnungen wurden, zusammen mit dem Bezirk Bergedorf, seit 1998 auch zahlreiche Kunstprojekte im öffentlichen Raum ermöglicht. Über 20 Werke sind aus den zahlreichen Ausschreibungen realisiert worden, die beim Kunstflânieren entdeckt werden können.
Doch nicht nur die "Botschaft an die Zukunft" finde ich besonders, sondern auch das ornamentale Sandrelief ist mir in Erinnerung geblieben, das die Künstlerin und Professorin für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 1997 für die documenta X im Zwehrenturm des Fridericianum geschaffen hat.