18. Kunstflâneur - Gunter Demnig

Beim Flânieren durch die Stadt sind die Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig im Trottoir nicht zu übersehen. Seit 1996 erinnert der Künstler mit seinem Projekt STOLPERSTEINE durch kleine Gedenksteine europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor deren einstigen Wohnhäusern. Diese Gedenksteine sind quadratische Betonwürfel im Format 10 x 10 x 10 cm; auf einer Messingplatte sind die Lebensdaten der NS-Opfer eingraviert. In Hamburg werden mit den Stolpersteinen mittlerweile 6.400 Menschen geehrt - europaweit wird bereits in 29 Ländern an über 90.000 Menschen erinnert. Das Kunstprojekt ist damit die größte dezentrale Erinnerungsstätte der Welt.

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Gunter Demnig den Talmud. Am 9. November - am Gedenktag der Reichspogromnacht - werden wieder überall in Deutschland Kerzen neben die Stolpersteine gestellt. Für einen gedenkvollen und informativen Stadtspaziergang empfehle ich die kostenlose App „Stolpersteine Hamburg“ (in jedem App-Store zum Downloaden), die weitere Details zu den Menschen enthält.

Dieses besondere Projekt wird stetig erweitert – jeder kann sich daran beteiligen: Mit einer Spende von 120 Euro übernimmt man eine Patenschaft für einen neuen Stolperstein, der immer noch persönlich von dem mittlerweile 75-jährigen Künstler verlegt wird.

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19. Kunstflâneur - A.R. Penck

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17. Kunstflâneur - Ernst Mitzka