Zaha Hadid - 9. Kunstflâneur 2024

Die Flânierpromenade am Hafen zwischen St. Pauli Landungsbrücken und Speicherstadt wurde von der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid (1950-2016) entworfen. Mit ihrem Londoner Büro gewann sie 2006 den öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb für eine neue, gut ein Kilometer lange Promenade. Diese sollte zudem rund 2,50 Meter höher als die vorherige sein, da sie auch ein moderner Hochwasserschutzwall ist, um Hamburg vor Sturmfluten zu schützen.

Der geschwungene Entwurf erinnert mit seinen Treppen formal an die wellenförmigen Ausspülungen im Sand und wirkt wie ein modernes Amphitheater an der Elbe. Dabei bietet es unterschiedliche Aufenthalts- und Kommunikationsorte - auch durch die neuen Pavillons und das dreigeschossige Restaurant. Die breiten Treppenanlagen sind auf beiden Seiten der Promenade angelegt und orientieren sich mal zum Wasser und mal zur Stadt. So schafft die neue Promenade, die 2019 nach zehnjähriger Bauphase fertiggestellt wurde, die gewünschte Öffnung zur Stadt und verbindet auch das Portugiesenviertel besser mit dem Hafen.

Zaha Hadid wurde in Bagdad geboren, studierte an der Londoner Architectural Association School und machte sich Anfang der 1980er Jahre mit ihrem Büro in London selbständig. Erst 13 Jahre später wurde der erste Entwurf der damals 43-Jährigen realisiert - das Feuerwehrhaus des Vitra-Werks in Weil am Rhein. Bereits rund zehn Jahre später erhielt sie 2004 als erste Frau den Pritzker-Architekturpreis, die bedeutendste Architekturauszeichnung der Welt. Ein weiteres berühmtes Gebäude von Hadid in Deutschland ist das „phæno“ in Wolfsburg, ein interaktives Erlebnismuseum der Naturwissenschaften.

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