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Horst Niessen und Rolf Störmer - 18. Kunstflâneur

Die Architekten Horst Niessen und Rolf Störmer gewannen 1961 den Wettbewerb für eine moderne Schwimmhalle für internationale Wettkämpfe in Hamburg. Zur Überarbeitung des Entwurfs zogen sie den Schalenbau-Experten Walter Neuhäusser hinzu. Sieben Jahre lagen zwischen Wettbewerb und Grundsteinlegung, bis der Baubeginn stattfinden konnte. Diese Zeit wurde für die Planungen, die Finanzierung und die Statik-Wunderleistung des 4.500 Quadratmeter großen Daches benötigt. Ganz im vorherrschenden Architekturstil „Brutalismus“ wurde die Alsterschwimmhalle mit viel Stahlbeton und Glas gebaut und vor 50 Jahren am 20. Januar 1973 eingeweiht.

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Frank Raendchen - 17. Kunstflâneur 2023

Auf der Wilhelminenbrücke in der Speicherstadt liegen mehr als 1,5 Tonnen Marmorkiesel in Form eines Orientteppichs an dessen beiden Enden Teppichfransen aus Wischmopps befestigt sind. Das Kunstwerk „Steinerner Orientteppich“ von Frank Raendchen entstand ursprünglich 2005 im Rahmen des Wettbewerbs Kunst und Kultur in der HafenCity. Die 27 Meter lange und 2,44 Meter breite Installation wurde über das Kehrwiederfleet "verlegt" und greift bekannte Motive und Symbole von Orientteppichen - wie unter anderem Lotusblüten - auf. Nach der traditionellen Herstellung der orientalischen Teppiche werden sie seit Jahrtausenden in Gemeinschaft geknüpft.

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Toshiya Kobayashi - 16. Kunstflâneur 2023

Die Arbeiten des japanischen Künstlers Toshiya Kobayashi entdeckte ich in der sehr sehenswerten Ausstellung HOMO LUDENS im WAI - Woods Art Institute - vor ein paar Monaten. Eine weitere Arbeit des Künstlers befindet sich seit 2007 im öffentlichen Raum im U-Bahnhof Hagenbecks Tierpark oberhalb des Eingangs zum Bahnsteig. Über die acht Fenster des Bahnhofgebäudes breitet sich ein reduziertes florales Bildmotiv aus, das sich mit dem Tageslicht verändert und dessen Zartheit ich sehr mag.

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Leah Rosenberg - 15. Kunstflâneur 2023

Letzte Woche war ich im neuen OMEN Café im denkmalgeschützten Hulbe-Haus in der Mönckebergstraße, um mir die Arbeit der US-amerikanischen Künstlerin Leah Rosenberg anzuschauen. Zufällig traf ich die Künstlerin vor Ort, als sie noch einige Elemente in ihre Arbeit installierte. Das Werk besteht aus unzähligen, verschiedenfarbigen Plexiglasplatten in unterschiedlichen Höhen und Längen. Dabei strahlen die Farben sehr intensiv in den sechs raumhohen Objekten, da die Arbeit hinterleuchtet ist. "Die Rolle der Farbe in unserem Leben sowie ihre emotionale und psychologische Wirkung" fasziniert und interessiert die Künstlerin sowie deren Fähigkeit, die unterschiedlichen Sinne anzusprechen oder Erinnerungen zu wecken.

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Volker Lang - 14. Kunstflâneur 2023

Zum Gedenken an den sogenannten „Hamburger Feuersturm“ wurde vor 20 Jahren - zum 60. Jahrestag des Ereignisses  - das Kunstwerk des Hamburger Künstlers Volker Lang (*1964) auf Initiative der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte realisiert. Die Arbeit „Der Engel schwieg – Mahnmal Hamburger Feuersturm“ (2004/05) steht in einer kleinen Grünanlage am Billhorner Deich in Rothenburgsort.


Das grau-schwarz gestrichene Gebäude erinnert an die einstige typische Bebauung der Arbeitersiedlungen in den umliegenden Vierteln - allerdings im verkleinerten Maßstab 1:2,5. Je vier kleine Fenster an den Schmalseiten des Gebäudes erlauben den Blick ins Innere und eine Begehung ist auf Anfrage möglich. Der Innenraum ist komplett weiß gestrichen und an dessen Wänden sind kurze Berichte von Zeitzeugen sowie Fragmente aus literarischen Texten geschrieben. Lediglich eine kleine hölzerne Bank steht noch im Inneren der Skulptur.

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Olaf Metzel - 13. Kunstflâneur 2023

Im Hamburger Stadtteil Harvestehude im Nonnenstieg 27 liegt eine Polizeipistole im idyllischen Garten der Liebelt Stiftung. In ganz Hamburg sind fast 38.000 Schusswaffen von Privatpersonen gemeldet. Diese Zahl wurde im März nach dem Amoklauf im Gemeindehaus der Zeugen Jehovas in Alsterdorf bekannt. Naiverweise dachte ich, dass solche Verhältnisse nur in den USA herrschen würden.

Diese überdimensionale Pistole allerdings ist eine Skulptur des Bildhauers Olaf Metzel von 1987 und heißt: „Idealmodell PK/90“. Sie ist aus Eisen gegossen mit sieben vermeintlichen Einschusslöchern und 1,70 mal 1,20 Meter groß. Dabei entspricht sie in ihrer Form dem Typ „Walther PK/90“ - eine gängige Polizeipistole, die in den 70er Jahren beispielsweise bei Demonstrationen in Brokdorf, Gorleben oder der Startbahn West verwendet und mit der in Westberlin der Student Benno Ohnesorg 1967 erschossen wurde.

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LH Architekten - 12. Kunstflâneur 2023

Manchmal entdecke ich beim Kunstflânieren auch zufällig gute zeitgenössische Baukultur, die sich für mich unter anderem durch eine besondere Fassade, ungewöhnliche Bauelemente und eine kreative Nutzung des Grundstücks auszeichnet. Dies weist die Kita in der Winterstraße in Hamburg-Altona auf, die vom Büro LH Architekten entworfen wurde. Ursprünglich waren auf diesem schmalen Grundstück in der Nähe des Altonaer Bahnhofs lediglich Parkplätze geplant. Stattdessen wurde der Ort für ein fünfstöckiges Gebäude mit Wohnungen, zwei Parkgeschossen und einer Kita mit geschützter Spielfläche auf dem Dach entwickelt. 

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Frau Jule - 11. Kunstflâneur 2023

Sind Euch in Hamburg schon einmal die Blümchenteller mit Botschaften aufgefallen? „Liebe ist ein Tuwort“, „Mut!“, „Sunshine statt anschrei´n“ oder „Love yourself before you die!“ wurden von der Hamburger Streetart-Künstlerin „Frau Jule“ geschaffen, deren wahre Identität verborgen bleibt. Seit mindestens drei Jahren bemalt sie gefundene Kuchenteller mit Sätzen, die nachdenklich stimmen oder aufheitern. Dabei geht es um Liebe, Mut und eine bessere Welt. Bereits rund 400 Teller hat sie bereits an Häuserfassaden, bevorzugt in Eimsbüttel, St. Pauli, der Schanze oder Altona, angebracht. Streetart, als poetische Intervention oder ironische und politische Irritation im öffentlichen Raum, ist durch den berühmten und ebenfalls anonymen Künstler Banksy bekannt geworden, dessen erstes Werk in Deutschland seit 2002 in Hamburg existiert.

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Frank Stella - 10. Kunstflâneur 2023

Über 60 Liter Modelliermasse und farbloses Gel sowie 120 Liter Acrylfarbe verwendete der US-amerikanische Künstler Frank Stella (1936-2024) für seine Arbeit „Lilar“. Benannt nach dem geheimnisvollen Rosengarten aus Jean Pauls Roman „Titan“ befindet es sich im Gebäude des Bezirksamtes Mitte, in dem früher der Axel-Springer-Verlag residierte. Dieser beauftragte den Künstler 1997, den Eingangsbereich des neuen Erweiterungsbaus zu gestalten. Dabei ist ein vierteiliges Werk entstanden, mit jeweils 5 x 7 Meter großen Gemälden, die die beiden gegenüberliegenden Eingänge im Foyer einrahmen.
Frank Stella gehört zu den bekanntesten US-amerikanischen Künstlern der Gegenwart.

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Thomas Stricker - 9. Kunstflâneur 2023

Vor ein paar Tagen sind Meteoritenteile in Elmshorn auf die Erde gefallen, die wohl seit 4,5 Milliarden Jahren im Weltall unterwegs waren, um genau in der Nähe von Hamburg zu landen. Dabei liegt bereits seit 23 Jahren ein zweieinhalb Meter großer Meteorit an der Außenalster (nähe Mittelweg) - allerdings handelt es sich hierbei um das Kunstwerk des Schweizer Künstlers Thomas Stricker.

Entstanden ist die Arbeit im Rahmen der Ausstellung AUSSENDIENST - ein Kunst-im-öffentlichen-Raum-Projekt der Kulturbehörde in Kooperation mit dem Kunstverein. Stricker richtete von Mai bis Ende Juli 2000 ein öffentlich zugängliches Zelt auf der Alsterwiese ein: seine Meteoritenwerkstatt.

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Boran Burchhardt - 8. Kunstflâneur 2023

Sind Euch die beiden ungewöhnlichen Minarette der Centrum-Moschee in St. Georg schon einmal aufgefallen? Es sind Werke des Hamburger Künstlers Boran Burchhardt, dessen anderes Projekt „Veddel vergolden“ ich schon einmal empfohlen habe.

2009 wurde der Künstler eingeladen, an einem Kunst-im-öffentlichen-Raum-Projekt rund um den Steindamm in St. Georg teilzunehmen. Der Grundgedanke des von der Künstlergruppe „Baltic Raw Org“ initiierten Projektes „Walk Through“ bestand darin, ortsspezifische Werke zu entwickeln und diese mit den Anwohnern vor Ort umzusetzen. In der Böckmannstraße 40 entdeckte Boran Burchhardt per Zufall die Moschee und deren renovierungsbedürftige Minarette. Er plante einen der 20 Meter hohen Türme in einer öffentlichen Performance anstreichen zu lassen und mit dieser Idee betrat er die Moschee: „Darf ich mal Ihr Minarett anmalen?“. Das Gespräch endete mit einer Gegenfrage: "Können Sie nicht gleich beide Minarette anmalen?"

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Max Bill - 7. Kunstflâneur 2023

Vor über 70 Jahren war Osterflânieren rund um die Alster im sehr kriegsgeschädigten Hamburg nicht möglich. Viele öffentliche Grünflächen in der Stadt, darunter der Alsterpark oder Planten un Blomen, wurden erst 1953 mit der Internationalen Gartenbauausstellung geschaffen.
Im Rahmen dieser IGA wurde zudem die Ausstellung „Plastik im Freien“ veranstaltet, bei der moderne Kunst das erste Mal nach dem 2. Weltkrieg im Stadtbild Hamburgs (und Deutschlands) gezeigt wurde. Rund 50 Skulpturen von internationalen Künstlern wie Auguste Rodin, Aristide Maillol, Alexander Calder, Henry Moore oder Ernst Barlach, also auch Werke von in der NS-Zeit verfemten Bildhauern, waren öffentlich im neu angelegten Alsterpark zu sehen. Dabei war der Anspruch, Kunst gewissermaßen einer demokratischen Öffentlichkeit frei und ohne Schwelle zugänglich zu machen.

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Büro RHWZ Architekten - 6. Kunstflâneur 2023

In den letzten Ausgaben spielte Architektur in meinen Empfehlungen häufiger eine Nebenrolle - sei es durch Kunst-am-Bau-Werke oder durch Kunstwerke vor markanten Gebäuden. Zukünftig werde ich auch ab und zu besondere zeitgenössische Baukultur in Hamburg explizit vorstellen.

Den Anfang macht eines meiner Lieblingsgebäude in der Stadt: das Empfangsgebäude der Lufthansa Basis - vom Hamburger Büro Renner Hainke Wirth Zirn Architekten entworfen. Seit 1999 steht das prägnante Gebäude mit dem faszinierenden aerodynamischen Dach als Eingangshalle des Luftfahrtunternehmens in der Nähe des Flughafens.

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Niki de Saint Phalle - 5. Kunstflâneur 2023

Heute, am 8. März, ist der Internationale Frauentag. Deshalb empfehle ich eine Arbeit der französisch-amerikanischen Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930-2002), die für ihre üppigen Frauenskulpturen „Nanas“ bekannt ist. Auf dem Klinikgelände des Asklepios Klinikum Harburg stand bis vor ein paar Monaten ihre Brunnenplastik „Nana Fontaine“. 1993 wurde die Plastik vom damaligen Landesbetrieb Krankenhäuser für die Psychiatrische Abteilung in Harburg erworben und im Klinikpark ausgestellt. Die zwei Meter große Arbeit berührt nicht nur durch ihre Farbigkeit, sondern auch durch ihre ungewöhnlichen Wasserfontänen aus den Brüsten und Mündern der vier badenden „Nanas“.

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Lawrence Weiner - 4. Kunstflâneur 2023

Sind Euch beim Kunstflânieren um die Binnenalster schon einmal die Wörter am Gebäude Neuer Jungfernstieg 21/Ecke Fehlandtstraße aufgefallen? Nur ein paar Schritte vom Wasser entfernt steht an der Fassade AN DEN SEE / AUF DEM SEE / VON DEM SEE / AN DEM SEE / GRENZEND AN DEN SEE. Bei den siebzig Zentimeter hohen Wörtern in cyanblauer Farbe handelt es sich um ein Werk des amerikanischen Konzeptkünstlers Lawrence Weiner (1942-2021).

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Markus Lohmann - 3. Kunstflâneur 2023

Auf St. Pauli in der Lincolnstraße 44 stand bis 2004 das Geburtshaus von Carl Hagenbeck, dem Gründer des „Tierpark Hagenbeck“. Es gehörte zu einem historischen Gebäudeensemble von 1820, das nach längeren Protesten abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Anlässlich des 100-jährigen Geburtstages des Tierparks 2007 lobte das Hamburger Wohnungsunternehmen SAGA ein Kunst-am-Bau Wettbewerb aus, um trotz Abriss an das Geburtshaus zu erinnern. Diesen gewann der in Hamburg lebende Künstler Markus Lohmann.

Seine mehrteilige Installation trägt den bezeichnenden Titel SEAL ESTATE. Das Wandbild im Stil eines Tattoos zeigt ein Sammelsurium an auffälligen Dingen wie zwei offene Käfige, Zebras mit Flügeln, Seehunde oder einen weintrinkenden Affen. Der überdimensionale Siegelring rund um die Gebäudesäule trägt ein Porträt von Carl Hagenbeck, der aus Gold, Bronze und Elfenbein (es stammt von einem abgestoßenen Elefantenzahn aus dem Zoo) gefertigt wurde. Der Künstler schuf damit ein Denkmal auch mit ironischen Statements durch die auffällig hochwertigen Materialien sowie einem Wandtattoo in Form eines „Arschgeweihs“.

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Sol LeWitt - 2. Kunstflâneur 2023

Vor dem Altonaer Rathaus, auf dem Platz der Republik, steht seit 1989 das Mahnmal „Black Form – Dedicated to the Missing Jews“ des US-amerikanischen Künstlers Sol LeWitt (1928-2007), zum Gedenken an die durch die Nationalsozialisten vernichtete große jüdische Gemeinde Altonas und deren nachfolgenden Generationen. Ich habe das Kunstwerk bewusst diesmal ausgewählt, da am Freitag, 27. Januar, der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ ist.

Der monumentale Quader mit einer Gesamtgröße von fünfeinhalb Metern Länge, zwei Metern Höhe und zwei Metern Tiefe besteht aus gemauerten Gasbetonsteinen, die mit schwarzer Farbe versehen sind, und deren Fugenraster noch erkennbar ist. In seinen Arbeiten beschäftigt sich Sol LeWitt mit architektonischen Raumstrukturen, Gittermustern und Rasterkonstruktionen, die auf ein Minimum reduziert werden. Diese Skulptur nannte LeWitt „das wichtigste Stück, was ich je gemacht habe“ und er spendete sein Honorar der Foundation for the History of the German Jews.

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Ian Hamilton Finlay - 1. Kunstflâneur 2023

Vor einigen Tagen war ich in der Hamburger Kunsthalle und musste über ein Schild schmunzeln: „Achtung, dies ist ein Kunstwerk. Die Stufen sind höher als Sie denken“. Es ist an dem roten Granitsockel zwischen der Kunsthalle und der Galerie der Gegenwart befestigt, der Teil des Werkes „Proposal For A Kunsthalle“ des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay (1925-2006) ist.

Auf dem Plateau entlang der Ränder sind 50 Zentimeter große Buchstaben aus grauem Granit in den rötlichen Boden eingelassen. Es sind Inschriften auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch, die jeweils den Satz des französischen Revolutionärs Louis-Antoine Saint-Just benennen: „Die Heimat ist nicht das Land, sie ist die Gemeinschaft der Gefühle“. Doch stehen die Sätze nicht in den jeweiligen Nationalsprachen vollständig nebeneinander, sondern Haupt- und Nebensatz sind jeweils voneinander getrennt und liegen diagonal gegenüber, sodass der Platz überschritten werden muss, um den vollständigen Satz lesen zu können. Die These wird dadurch vielstimmig und nicht exklusiv einer Nation oder Sprache vorbehalten.

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21. Kunstflâneur - Eun Nim Ro

Während meines Studiums der Angewandten Kulturwissenschaften lernte ich die aus Südkorea stammende und in Hamburg lebende Künstlerin Eun Nim Ro im Rahmen meines prägenden Praktikums in der Galerie Renate Kammer kennen. Mit breitem Pinsel aufgetragene fröhliche und spielerisch interpretierte Fabelwesen kennzeichnen die Arbeiten von Eun Nim Ro und besitzen einen fast kindlichen Humor. Dabei präsentierte die Künstlerin ihre fantasievollen Fische, Vögel und Menschenwesen vor farblosem Hintergrund als lichte und heitere Symbole, die an den stetigen Kreislauf der Natur erinnern.
Vor einigen Wochen starb Eun Nim Ro im Alter von 75 Jahren - ihre Trauerfeier fand in der St. Johanniskirche in Altona statt, für die sie die zahlreichen Glasfenster mit ihren abstrakten Malereien vor Jahren geschaffen hat.

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20. Kunstflâneur - Mariella Mosler

Wart Ihr schon einmal in Allermöhe? Der von Fleeten durchzogene Hamburger Stadtteil mit seinem wunderbaren Badesee? Dort am Ufer des Allermöher Sees befindet sich seit 2011 die mehrteilige Skulptur „Botschaft an die Zukunft“ von Mariella Mosler.
Für dieses Objekt wurden Anwohner des Stadtteils gebeten, einen persönlichen Satz oder ein Sprichwort in ihrer jeweiligen Muttersprache aufzuschreiben – als Botschaft für die Menschen in der Zukunft. Eine Auswahl dieser Sätze wurde in fünf Findlinge eingraviert, um Jahrhunderte und sogar Jahrtausende später ein vielschichtiges Bild unserer Gegenwart aufzuzeigen.

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