19. Kunstflâneur - A.R. Penck
Hinter den Blättern der Buche versteckt sich in der Schlüterstraße 5 nahe der Universität Hamburg ein überdimensionales Wandbild des Künstlers A.R. Penck (1939-2017). "Theorie in Hamburg, NÄHE FERN gesehen, FERNE nahgesehen, WELT GESCHEHEN, WELT VERSTEHEN" wurde 1989 auf die 25 Meter hohe Seitenfassade des Wohnhauses gemalt.
18. Kunstflâneur - Gunter Demnig
Beim Flânieren durch die Stadt sind die Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig im Trottoir nicht zu übersehen. Seit 1996 erinnert der Künstler mit seinem Projekt STOLPERSTEINE durch kleine Gedenksteine europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor deren einstigen Wohnhäusern. Diese Gedenksteine sind quadratische Betonwürfel im Format 10 x 10 x 10 cm; auf einer Messingplatte sind die Lebensdaten der NS-Opfer eingraviert.
17. Kunstflâneur - Ernst Mitzka
Schon öfter habe ich mich gefragt, warum auf diesem merkwürdigen Glashaus auf der Schaartorbrücke, neben der Herrlichkeit, der Text „Vom Fluß in den Strom - Pegel halten!“ steht. Die Schriftzüge in Weiß und Schwarz sind Teil der Arbeit des Künstlers Ernst Mitzka, zu der auch eine Lichtinstallation gehört. Über den blauen Schleusenturbinen im Inneren des Gebäudes hängen drei in Form eines Wasserstrudels gebogene Neonröhren, die normalerweise nachts durch die Beleuchtung weithin sichtbar sind - zurzeit allerdings wegen der städtischen Energiesparmaßnahmen nicht.
16. Kunstflâneur - Michaela Melián
Ausgangsmaterial für „Andante Calmo“ ist eine Arie aus Giacomo Puccinis 1896 uraufgeführter Oper „La Bohème“. Melián nimmt eine Aktualisierung des Stückes vor, indem sie ausgehend von der Partie der Mimì einen neuen Soundtrack komponiert. Unterschiedliche zeitgenössische Klänge fügt sie zu einer melancholisch-brüchigen Collage zusammen. Ein Chor von gleich drei jungen Sängerinnen übernimmt dabei den Part der Mimì.
15. Kunstflâneur - Stephan Huber und Raimund Kummer
In Hamburg kann Kunst im öffentlichen Raum nicht nur oberirdisch, sondern auch unterirdisch entdeckt werden: In rund 100 Meter Tiefe liegt im Hauptbahnhof fast im Verborgenen, die Installation „Hauptbahnhof Nord“ von Stephan Huber und Raimund Kummer.
14. Kunstflâneur - AnneMarie Maes
Einer meiner Lieblingsorte in Hamburg ist Entenwerder. Dort steht seit Mai 2019 auf dem Ponton eine Skulptur für Bienen im öffentlichen Raum. Die „ElbBienen“ der belgischen Künstlerin AnneMarie Maes (*1955) ist eine Bio-Tech-Skulptur, die ausschließlich für die Bedürfnisse der Bienen entwickelt wurde. So wird kein Honig entnommen, sondern die Bienen nutzen ihn - auch aktuell - für das eigene Überleben.
13. Kunstflâneur - Anna Oppermann
Die Arbeit „Pathosgeste - MGSMO - Mach große, schlagkräftige, machtdemonstrierende Objekte!"“ der Künstlerin Anna Oppermann (1940 - 1993) befindet sich seit 1991 im Altonaer Rathaus und besteht aus diversen Materialien.
12. Kunstflâneur - Rémy Zaugg
„Kanäle, Himmel, Eisenbahnbrücke, Wind, Schiffe, Lagerhäuser, Wolken, Hafenkräne“ könnte eine Aufzählung der Dinge sein, die für die Hamburger Hafenkulisse typisch sind. Es ist aber auch der Titel des Kunstwerks von Rémy Zaugg (1943-2005). Und zugleich dessen Inhalt.
11. Kunstflâneur - Annika Kahrs
Auf dem Baakenhöft in der HafenCity steht der Schuppen 29, der das letzte noch erhaltene Gebäude des ehemaligen Hamburger Freihafens ist. Das Kulturprogramm IMAGINE THE CITY verwandelt das Hafenrelikt für 13 Wochen zu einem Kunstort und zeigt die Sound- und Videoinstallation „how to live in the echo of other places“ der Hamburger Künstlerin Annika Kahrs.
10. Kunstflâneur - Stephan Balkenhol
Pünktlich zum Erscheinen des neuen Kunstflâneurs sind die berühmten Bojenmänner seit dieser Woche wieder auf dem Wasser. Bereits seit 30 Jahren schwimmen die "Vier Männer auf Bojen" des Künstlers Stephan Balkenhol auf Hamburger Gewässern: der Elbe, der Alster, der Süderelbe und auf dem Serrahn in Bergedorf.
9. Kunstflâneur - Lili Fischer
Auf Einladung des Vereins "Kinder vom Bullenhuser Damm" schuf die Hamburger Künstlerin Lili Fischer einen besonderen Ort zum Gedenken an die 20 Kinder und ihre Betreuer, die am 21. April 1945 (siebzehn Tage vor Kriegsende) nach grausamen Menschenversuchen ermordet wurden. An einer verkehrsreichen Straße in Hamburg-Rothenburgsort gelegen, neben dem Gebäude, wo das Verbrechen stattfand, sollte dieser Erinnerungsort nach Jahrzehnten Verschüttetes wachrufen und zudem Hinterbliebenen und Anteilnehmenden als Ort der Andacht dienen.
8. Kunstflâneur - DRIFT
Der 5. Geburtstag der Elbphilharmonie war zwar schon am 11. Januar, doch vor großem Publikum wird das Jubiläum coronabedingt erst nächste Woche gefeiert: Mit der aufsehenerregenden Lichtinstallation „Breaking Waves“ des niederländischen Künstlerduos DRIFT. Die beeindruckende Inszenierung wird kostenlos rund um die Elbphilharmonie gezeigt und überall dort zu erleben sein, wo Westspitze und Südflanke des Hauses gut einsehbar sind.
7. Kunstflâneur - Gloria Friedmann
Rund um den Sievekingplatz befinden sich sowohl das Amtsgericht Hamburg-Mitte, das Landgericht Hamburg sowie das Hanseatische Oberlandesgericht. Davor stehen ein großer Quader mit einer farbigen Großaufnahme Hamburgs und 90 Eisenstelen, auf denen verschiedene Pflanzen in Töpfen wachsen. Im Auftrag der Justiz Hamburg schuf die Künstlerin Gloria Friedmann 1997 die Installation „Hier + Jetzt“ als Mahnmal für die Opfer der NS-Justiz.
6. Kunstflâneur - Moritz Frei
Seit einem Jahr prangt auf dem Dach der Galerie der Gegenwart das Kunstwerk „I don´t believe in dinosaurs.“. Damals konnte man weder in das Ausstellungshaus gehen noch bei Dunkelheit die Neonschrift leuchten sehen, denn in Hamburg war zwischen 21 und 5 Uhr Ausgangssperre und die Museen geschlossen. Doch nun strahlt das Kunstwerk auch jenseits von Schließzeiten und bespielt auf diese Art den öffentlichen Raum mit Kunst.
Die neun Meter langen und 70 cm hohen Leuchtbuchstaben aus weißen Neonröhren sind ein Werk des Berliner Künstlers Moritz Frei, der diese Arbeit seit 2017 bereits in Leipzig und Berlin zeigte.
5. Kunstflâneur - Tita Giese
Seit 1981 existiert in Hamburg das Programm „Kunst im öffentlichen Raum" der Kulturbehörde mit unterschiedlichen Projekten in den vergangenen Jahren. Im Jahr 2000 fand die Ausstellung „Aussendienst“ statt – eine Kooperation mit dem Kunstverein in Hamburg.
Eines der wenigen Werke, die noch erhalten sind, sind die „Pflanzeninseln“ von Tita Giese – am Fußgängerüberweg zwischen den Deichtorhallen und dem Kunstverein.
4. Kunstflâneur - Boran Burchhardt
Das Hamburger Wohnungsunternehmen SAGA vergibt mit seiner eigenen „Stiftung Nachbarschaft“ seit 2006 ein Arbeitsstipendium zur Förderung von Kunst und Kultur sowie zur kulturellen Belebung des Stadtteils Veddel (seit 2022 Dulsberg). 2016/17 war der Hamburger Künstler Boran Burchhardt der „Quartierskünstler auf der Veddel“ und belebte nicht nur den Stadtteil, sondern brachte ihn bundesweit ins Gespräch.
3. Kunstflâneur - Sabine Mohr
Wenn ich die Wörter „Île“, „Mer“, „Rive Gauche“ oder „Lagunes“ lese, bekomme ich aktuell große Sehnsucht zu reisen. Diese französischen Landschaftsbegriffe finden sich in der zweiteiligen Arbeit „Où? - Wo? - Where?“ der Hamburger Künstlerin Sabine Mohr im Schanzenviertel. Dafür wurden 2003 die beiden Bögen in der Unterführung des S-Bahnhofs Sternschanze gleichsam als Bilderrahmen genutzt.
2. Kunstflâneur - Esther Shalev-Gerz und Jochen Gerz
An der S-Bahnstation Harburg Rathaus steht das "Harburger Mahnmal gegen Faschismus" des Künstlerpaares Esther Shalev-Gerz und Jochen Gerz. Es entstand zwischen den Jahren 1986 und 1993.
1. Kunstflâneur - Edwin Scharff
Der Hamburger Senat hat die Preisträger:innen des renommiertesten Kunstpreises der Stadt – den Edwin-Scharff-Preis – der letzten Jahre bekannt gegeben: Alexander Rischer erhält den Preis für das Jahr 2019, das Kollektiv Jochen Schmith für das Jahr 2020 und Nana Petzet für 2021 (durch die Corona-Pandemie wurden die Jury-Sitzungen verschoben). Seit mehr als 65 Jahren wird der Edwin-Scharff-Preis an Künstlerinnen und Künstler vergeben, die das Kulturleben der Stadt Hamburg nachhaltig prägen.
8/2021 - Barbara Schmidt Heins
Was ist „die eigene GESCHICHTE“? Schon häufig bin ich mit der Bahn an dem Schriftzug von Barbara Schmidt Heins vorbeigefahren und dachte nicht nur über die gelb leuchtenden Wörter, sondern auch über meine eigene Geschichte nach.